Funktion und Bedeutung des Stromspeichers
Ein Solarstromspeicher erhöht den Eigenverbrauch und die Unabhängigkeit von externen Stromquellen.
Tagsüber erzeugen PV-Anlagen oft mehr Strom, als verbraucht wird. Dieser Überschuss wird ins Netz eingespeist, meist zu geringeren Preisen als der Stromkauf am Abend.
Hier setzt der Batteriespeicher an: Er speichert überschüssigen Strom für die Nutzung außerhalb der Produktionszeiten. Entscheidend ist, dass der Speicher groß genug ist, um den Abend- und Nachtbedarf zu decken, aber keine unnötig hohen Kosten durch Überdimensionierung verursacht.
Ermittlung der optimalen Speicherkapazität
Die Bestimmung der richtigen Speichergröße hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Jahres- und Tagesstromverbrauch: Berücksichtigen Sie Ihren Gesamtstromverbrauch sowie den spezifischen Verbrauch während der Nacht. Zukünftige Veränderungen im Verbrauch, z.B. durch den Einsatz von Wärmepumpen oder Elektroautos, sollten ebenfalls einbezogen werden.
- Leistung der PV-Anlage: Die Kapazität des Speichers sollte zur Leistung Ihrer Photovoltaikanlage passen. Beispielsweise wäre bei einer Anlagenleistung von 10 kWp und einem Jahresverbrauch von 4.200 kWh eine Speicherkapazität von 7-10 kWh empfehlenswert.
Faustregeln und Verbraucherempfehlungen
Es existieren diverse Faustregeln zur Größenbestimmung. Eine besagt, dass 60% des täglichen Strombedarfs als Speicherkapazität vorgesehen werden sollten.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband empfiehlt eine nutzbare Kapazität von 1 kWh pro 1.000 kWh Jahresstromverbrauch.
Zudem ist die Analyse des eigenen Verbrauchsverhaltens, insbesondere des Nachtverbrauchs, für eine präzise Dimensionierung hilfreich.
Speicherkapazität vs. Nutzkapazität
Wichtig zu verstehen ist der Unterschied zwischen angegebener Speicherkapazität und tatsächlicher Nutzkapazität.
Eine moderne Lithium-Ionen-Batterie sollte nicht unter fünf Prozent entladen und nicht dauerhaft voll geladen bleiben, um die Lebensdauer zu maximieren.
Regelbetrieb zwischen fünf und 80 Prozent der Kapazität optimiert die Nutzung.
Fazit: Speichergröße ist auch von Systemauslegung abhängig
Die Größe eines Solarstromspeichers sollte individuell angepasst werden, basierend auf Ihrem Verbrauchsprofil und der Leistung der PV-Anlage.
Eine sorgfältige Abstimmung aller Komponenten des Systems verbessert nicht nur den Eigenverbrauch und die Unabhängigkeit, sondern optimiert auch den finanziellen und ökologischen Nutzen Ihrer Investition.
Die Forschungsgruppe Solarspeichersysteme der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin (HTW) haben in ihrer „Stromspeicher-Inspektion 2022“ ermittelt, welche Speicher und Wechselrichter-Kombinationen besonders gute Systemwirkungsgrade erzielen.
Es wird empfohlen, die Dimensionierung mit Fachleuten und unter Berücksichtigung zukünftiger Entwicklungen vorzunehmen.